„Wir kommen wieder“
9. November 2022
„Wir kommen wieder“
Sieglinde und Klaus Spegel haben fast 50 mal in Rothenburg Urlaub gemacht
Im Jahr 1976 oder 1977 waren sie das erste Mal in Rothenburg. Sieglinde und Klaus Spegel wissen es nicht mehr genau. „Aber wir waren noch nicht verheiratet“, weiß Klaus Spegel sicher.
Damals war es noch ungewöhnlich, dass ein unverheiratetes Paar ein gemeinsames Zimmer belegte. Die Spegels hatten sich das Hotel Markusturm ausgesucht, da sie es romantisch haben wollten. „Wir hatten Zimmer 17, das vergesse ich nie“, so Sieglinde Spegel. Aber das Zimmer hatte zwei Einzelbetten. Also keine Romantik.
In der Hotelhalle haben sie dann Hotelchefin Marianne Berger getroffen. „Ich habe gleich gefragt, woher sie wusste, dass wir nicht verheiratet sind“, erzählt Sieglinde Spegel. Das Ganze stellte sich als Irrtum heraus und die Spegels zogen in ein Zimmer mit Himmelbett und Romantik pur um. Das junge Paar war glücklich und eine über 45 Jahre währende Freundschaft nahm damals ihren Anfang.
„Marianne Berger hat uns von Beginn an unter ihre Fittiche genommen“, erzählen die Spegels. Ausflüge zu den Fischteichen oder die Teilnahme an den Reichsstadttagen gehörten dazu.
Bei einem ihrer nächsten Besuche steckte Marianne Berger die beiden in historische Kostüme. Zweimal sind sie beim Fackelzug mit der Gruppe der „Schopf-Kegler“ mitgelaufen. „Als wir uns nahe der Doppelbrücke vorab gesammelt haben, sagten einige, was habt ihr denn da für ‚Preißen‘ dabei“, erinnert sich Sieglinde Spegel lachend.
Die Spegels kommen aus Wietzendorf bei Soltau (Lüneburger Heide). „Wenn wir in einem Jahr nicht in Rothenburg gewesen sind, dann fehlt uns was“, sind sie sich einig. Sie schätzen, dass sie mindestens 40, wenn nicht sogar 50 mal in der Tauberstadt Urlaub gemacht haben. Dabei sind sie der Hoteliersfamilie Berger/Klatte immer treu geblieben.
Im September waren sie auf der Durchreise in die Schweiz am Hinweg vier Tage an den Reichsstadttagen hier und am Rückweg gleich nochmal ein paar Tage. Logiert haben sie im Hotel Burggartenpalais, das neben dem Burghotel und dem Hotel am Markusturm von Mitgliedern der Familie Berger geführt wird.
Rothenburg kennen die beiden sehr gut. Die Museen haben sie alle besucht und mögen den Bummel durch die Gassen, entlang der Riviera oder eine Einkehr am Marktplatz. „Ich genieße es immer wieder, einfach durch die Gassen zu schlendern“, sagt Sieglinde Spegel.
Früher haben die beiden gemeinsam mit Freunden, die sie mit ihrer Liebe zu Rothenburg inspiriert haben, gerne Ausflüge gemacht. „Ein Ziel war immer der Toppler-Felsenkeller“, erinnert sich Klaus Spegel. Eine legendäre Charlotte Russe oder ein Zwetschgenkuchen musste dort einfach sein. „Da war eine Schiefertafel mit der Aufschrift: Bitte konzentrierte Bestellung“, weiß Sieglinde Spegel noch ganz genau. Das ist bei den beiden hängen geblieben, denn danach war unter den Stichwort „konzentrierte Bestellung“ sofort klar, wohin der Ausflug gehen sollte.
Ein Besuch in Rothenburg ist für die Spegels wie nach Hause kommen. Einzig das Topplerschlösschen haben sie noch nicht von Innen gesehen. „Wir schwören, beim nächsten Besuch gehen wir da rein“, verspricht Klaus Spegel. „Unser Herz hängt einfach an der kleinen, verträumten Stadt“, stellen sie fest, „Wir kommen sicher wieder.“ am