Tradition
9. März 2023
Tradition
Osterbrunnen mit echten Eiern
Die Osterbrunnen in Rothenburg sind eine Augenweide. Seit dem Jahr 2000 (mit nur einer Unterbrechung im Jahr 2020 wegen Corona) ist Ursula Ilgenfritz dafür verantwortlich. Die ehemalige Lehrerin hat dereinst gemeinsam mit ihren Schülern das Projekt gestartet.
Ihre Grundidee blieb bis heute unverändert: Auf den Rothenburger Brunnen befinden sich nur echte, handbemalte Eier. Traditon hat der Osterschmuck auf den Brunnen am Markusturm und in der Herrngasse. Rund 5 000 Eier sind für die beiden Brunnen notwendig. Dazu kommen Buchsgirlanden, die Ursula Ilgenfritz selbst bindet. Gut 80 Arbeitsstunden fliesen allein da hinein.
Obwohl Schilder an den Brunnen hängen, dass die Eier nicht beschädigt werden sollen, hilft das nur bedingt. In manchem Jahr gehen über 500 der kleinen Kunstwerke kaputt. Ostereier ausblasen, anmalen und in Schutzlack tauchen steht also Jahr für Jahr immer wieder auf dem Programm.
„Heuer gibt es eine Neuerung“, erzählt Ursula Ilgenfritz. Der Brunnen am Plönlein wird als drittes Kunstwerk von ihr in Szene gesetzt – und zwar mit Eiern in den ukrainischen Nationalfarben. In Rothenburg lebenden Ukrainerinnen haben die Eier neu bemalt. Der Plönleinbrunnen wird so mit bis zu 1 500 Eiern weitgehend in Blau-Gelb erstrahlen.
Wo der Brauch geschmückter Osterbrunnen herkommt, ist ungewiss. Sowohl ein heidnischer Ansatz als auch die Würdigung des Wassers als Lebensader könnten hinter der Idee stecken. In der Fränkischen Schweiz ist der Brauch intensiv verbreitet und längst ein touristisches Ausflugsziel.
Ursula Ilgenfritz und ihre Helfer schmücken in diesem Jahr die Rothenburger Brunnen voraussichtlich am Dienstag, den 28. März.
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