Rothenburg mit Kindern

3. Juli 2023

Rothenburg mit Kindern

Entdeckungsreise durch die Stadt

Die mittelalterliche Stadt Rothenburg, umgeben von einer begehbaren Stadtmauer, die von 46 Türmen überragt wird, ist nicht nur für Erwachsene eine Reise wert. Romantische Gäss­chen mit historischen Fachwerkhäusern, die mit üppigen Blumenkästen geschmückt sind, scheinen einem Bilderbuch entsprungen zu sein. Wer mit Kindern nach Rothenburg ob der Tauber reist, taucht ab in eine vergangene Welt. Nicht nur bei schönem Wetter gibt es viel zu entdecken.

Einen schnellen Überblick über Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungshöhepunkte und eine digitale Stadtkarte können sich Eltern mit der noch recht neuen Augmented-Reality-Rothenburg-App verschaffen. Sie verbindet vorhandene analoge Informationstafeln, wie die auf dem Turmweg, mit der digitalen Welt und liefert zusätzliche virtuelle Führungen in 3-D-Optik. Visiert man mit dem Handy ein Bild auf der Infotafel an, wird der Gast im 3-D-Modus von einem Esel, einem Ritter oder dem Kinder-Gastführer namens „Schlaumeier“ virtuell geführt und kann sich über Links zu informativen Videos und Audiodateien weiterleiten lassen. Apropos Turmweg: auf dem vier Kilometer langen Weg rund um die Stadtmauer können sich Familien etappenweise barrierefrei bewegen.Vom Rödertor ausgehend führt der Weg über den Spielplatz „Hornburgweg“ (mit Kletteranlage) bis zum Klingentor.

Von hier aus geht es über den Panoramaweg vorbei am Spielplatz „Neue Burg“ zum Burggarten. Dort führt der Weg weiter zur Kneippanlage, wo man sich an heißen Tagen die Füße kühlen kann.

Vom Spitaltor zurück zum Rödertor können die Kinder nach den vielen Informationen von den Infotafeln ihrem Bewegungsdrang wieder freien Lauf lassen. Im Jahr 2011 wurde der Spielplatz „Neue Burg“ mit Pendelschaukel, Drehscheibe und Doppelliege erneuert. Eltern haben hier die Gelegenheit, sich im Schatten alter Bäume oder der Stadtmauer zu auszuruhen, während sich die Kinder austoben. Ein weiterer Spielplatz mit Kletterwand und Schaukelbirne liegt nahe des Stadtkerns (am Friedrich-Hörner-Weg/Topplerweg).

Vielfältig bei jedem Wetter

Der Rothenburger Familienbeirat hat das Angebot für Familientouren mit einem kleinen illustrierten Kinderstadtführer (im Rothenburger Tourismus-Service am Marktplatz erhältlich) noch erweitert. Auf 80 Seiten bietet das Büchlein fünf Touren an, die von liebenswerten Figuren und lustigen Geschichten begleitet werden. Die Museen der Stadt werden in dem kleinen Heft kurz beschrieben.

Vom RothenburgMuseum, in dem es von April bis September an jedem ersten Sonntag im Monat kostenlose Kinderführungen (von sechs bis 14 Jahren) gibt, bis hin zum Historiengewölbe und dem Alt-Rothenburger Handwerkerhaus gibt der kleine handliche Führer Auskunft.

Spannend und zuweilen ein wenig gruselig erscheint die Stadt bei einem Besuch im Kriminalmuseum: Folterinstrumente, Schandmaul-Masken, Marterwerkzeuge wie Daumenschrauben können hier bestaunt werden. Beim Anblick der eisernen Jungfrau könnten auch Erwachsenen noch die Haare zu Berge stehen.

Dass Rothenburg seine Traditionen pflegt, wird besonders in der Abenddämmerung deutlich, wenn eine Gestalt im schwarzen Mantel, Hut, Hellebarde und einer Laterne in der Hand mit großen Schritten über den Marktplatz läuft. Der Nachtwächter von Rothenburg ist eine der Top-Attraktionen in der Tauberstadt: Früher gehörte es zu seinen Aufgaben, die Rothenburger vor Gesindel zu beschützen. Heute erzählt er den neugierigen Besuchern auf unterhaltsame Art und Weise historische Geschichten aus längst vergangenen Zeiten.

Für einen mittelalterlichen Stadtrundgang gibt es keine bessere Kulisse als Rothenburg. Die Familienführung „Mach mal halblang“ (60 Min.) führt an den schönsten Orten der Reichsstadt vorbei. Die Handwerkerfrau Walburga nimmt ihre Besucher mit auf eine Zeitreise ins Handwerkerhaus. Dort kann man den Alltag der Menschen um das Jahr 1500 nachempfinden. Welche Bräuche gab es? Oder wie haben die einfachen Menschen früher gelebt? All das wird in dem kleinen Handwerkerhaus beantwortet.

Außerhalb der Stadttore bieten sich besonders bei hochsommerlichen Temperaturen naturnahe Wandertouren entlang der Tauber an. Vom Spitaltor überwindet man in ca. 15 Minuten beim Auf- und Abstieg zur Tauber über 40 Höhenmeter. Ein Mühlen-Spaziergang (3 km) führt entlang des Taubertals über die Gips- und die Schmelzmühle in Richtung Hammerschmiede und zurück.

In der Tagungsstätte Wildbad, ursprünglich ein historisches Kurhaus, gibt es im romantischen Park so manches Kunstwerk zu entdecken. Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren eignet sich eine Segway-Tour auf zwei Rädern durch die historische Stadt und durch das Taubertal. Nicht zuletzt ist Rothenburg bekannt für sein ganzjähriges Weihnachtsdorf „Käthe Wohlfahrt“. Hier können sich Familien dem Zauber der Weihnacht bei romantischer Beleuchtung hingeben.

Hoch hinaus

Erklimmt man den Rothenburger Rathausturm mit über 200 Stufen, wird man mit einem wunderbaren Weitblick belohnt. Hoch hinaus geht es auch im Rothenburger Kletterwald. Man findet ihn vor den Toren von Rothenburg, im sogenannten „Amerikanerwäldchen“. An über 145 Kletterelementen erproben Kinder (ab 5 Jahren) und Jugendliche mit ihren Eltern das eigene Geschick und stellen ihren Mut unter Beweis. Die 14 Parcours sind mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet und besitzen verschiedene Schwierigkeitsstufen. Der grüne Parcours darf schon von Kindern ab 5 Jahren erforscht werden. Über 2,5 Stunden können sich Familien an Seilen schwingend wie Tarzan fühlen oder wackelige Brücken bis 17 Metern Höhe überwinden.

Für Familien ist Rothenburg ein besonderes Erlebnis. Spiel und Spaß ist garantiert. Foto: ul
Der Spielplatz am Hornburgweg bietet neben Schaukeln und Rutschen auch Wasserspaß. Foto: ul

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