Perfekt inszeniert

8. Januar 2024

Perfekt inszeniert

KombinatBlau: Die Brüder Keitel sind erfolgreich in der Veranstaltungsbranche

Eine Scheune nahe Rothenburg: Überall stehen schwarze Kisten mit alufarbenen Beschlägen. Größere und kleinere, sowohl am Boden wie auch in den raumhohen Regalen. Dazwischen sind zahlreiche Lampen und Strahler ordentlich aufgereiht. „Die Technik ist extrem komplex geworden“, sagt Stephan Keitel.

Gemeinsam mit seinem Bruder Johannes realisiert er unter dem Firmennamen „KombinatBlau“ veranstaltungstechnische Produktionen. Mittlerweile werden sie in ganz Deutschland für Festivals und zu kreativen Projekten gebucht. Stephan und Johannes Keitel sind in die Welt aus Licht und Ton regelrecht hineingewachsen.

Ein früher Start

In der dritten Klasse, mit acht Jahren, hat Johannes Keitel mit anderen Freunden eine Band gegründet. Sein drei Jahre älterer Bruder Stephan begann sich um die Technik zu kümmern: Anlage, Mischpult, Mikrofon – die Jungs hatten von Anfang an den Anspruch Qualität abzuliefern. Im Teenageralter wurde die Leidenschaft zur perfekten Inszenierung noch konkreter. „Unser Vater hat dann eine Firma für uns gegründet, damit wir die Dinge machen konnten, auf die wir Lust hatten“, erklärt Johannes Keitel.

Als beide volljährig waren, hat ihr Vater Manfred Keitel das Unternehmen auf seine Söhne überschrieben. Vor etwa sieben Jahren gaben die beiden dem Ganzen den Namen „KombinatBlau“.

Ihr Wissen und ihre Fertigkeiten in der Realisierung von Veranstaltungen ist mit den Anforderungen stets gewachsen. Parallel dazu haben beide eine fundierte Ausbildung absolviert. Johannes Keitel hat Internationale Wirtschaft und Entwicklung studiert und seinen Masterabschluss in Kulturmanagement gemacht. Stephan Keitel hat nach der Ausbildung zum Veranstaltungstechniker ein Studium der Kommunikationswissenschaften angeschlossen. „Stephan und ich ergänzen uns in unseren Fertigkeiten sehr gut“, so Johannes Keitel. „Und wir sind sehr belastbar“, ergänzt sein Bruder.

Die Firma „KombinatBlau“ selbst ist kein Veranstalter, sondern realisiert Projekte mit einem besonderen kreativen Anspruch. Im Rothenburger Umfeld kennt man Raumzeit, Sundowner oder Eulenflug, um nur einige Formate zu nennen, deren technische und visuelle Konzeption die Brüder umgesetzt haben.

Längst sind die beiden aber bundesweit gefragt. „Wir haben unsere Nische gefunden“, sagt Johannes Keitel. Der Veranstaltungsmarkt wird eigentlich von einigen großen Firmen dominiert. „KombinatBlau“ hat mit seinem speziellen Konzept aber Eigenständigkeit entwickelt. „Wir verbauen nicht nur klassisches Material, sondern verfolgen einen kreativen und ästhetischen Ansatz“, so die Brüder. Johannes und Stephan Keitel kreieren gemeinsam eigene Welten aus Ton und Licht.

Bereits zum dritten Mal waren sie beim „Feel“-Festival in Brandenburg mit 15 Floors (Tanzwelten) engagiert. In diesem Jahr haben sie einen der größten Floors für rund 5000 Besucher mit Licht, Video und Installationen gestaltet. Nach diversen Vorplanungen in Absprache mit dem Bühnenbauer, den technischen Voraussetzungen und den Sicherheitsvorgaben ging das Projekt vor Ort dann über acht Tage. Jeweils zwei Tage Auf- und Abbau und vier Tage Veranstaltung. „Der Floor wurde täglich von 18 bis 6 Uhr bespielt“, erklärt Johannes Keitel. Er steht dann zwölf Stunden am Pult und steuert das Licht live. „Jedes DJ-Set hat eine andere Dramaturgie und daher ein individuelles Konzept“, erklärt er. In der Synthese zwischen Licht und Musik sollen sich die Menschen verlieren können.

Johannes Keitel integriert in seine Shows die komplette Bandbreite des Lichts. Dazu gehören auch Bilder und Videos. Ebenfalls zum dritten Mal war er für die deutschlandweite Tournee „Pluriversum“ engagiert, einem außergewöhnlichen Multimediaevent mit Musik der Gruppe Sal, internationalen Gastrednern und den „faszinierenden Projektionen von Johannes Keitel“ (so zu lesen auf der Webseite). Aus eigenen Fotos (Bildern von Reisen, Graffiti oder Street-Art aus der ganzen Welt) und Videos hat Keitel im Einklang mit der Musik eine eigene Kunstform entwickelt, die als Mapping auf eine individuelle Fläche projiziert wird.

Die beiden Brüder sind außerdem auf den Festivals „Schwerelos“ in Passau oder „Katzensprung“ in der Eifel vertreten. „Im Sommer haben wir an manchen Wochenenden bis zu fünf Veranstaltungen parallel“, erklärt Stephan Keitel. Dazu gehören dann auch Firmenveranstaltungen, regionale Events wie Pfingsten oder die Reichsstadttage oder auch Privatfeiern. Unterstützung holen sich die beiden dann von freien Mitarbeitern.

Nicht nur ihre Kreativität bringt den Brüdern ihren Erfolg, sondern auch ihre Zuverlässigkeit. „Wir investieren permanent in die aktuellste Generation von Hard- und Software. Denn dass die Technik funktioniert, ist elementar“, erklärt Stephan Keitel. am

Johannes (links) und Stephan Keitel haben sich ein Unternehmen aufgebaut, das seine Wurzeln in ihrer Kindheit hat. Foto: am
Das „Feel“-Festival in Brandenburg: Licht, Video und Installationen dieses Tanzfloors kommt von den Keitel-Brüdern. Foto: Privat

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