Feinsinnig
1. August 2024
Feinsinnig
Ausstellung im Wildbad
Von der Decke bis zum Boden zieht sich ein zartes Band. Darunter ein Spiegel, der beim Blick von der Treppe aus der Installation eine Art Unendlichkeit verleiht. Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Das Band ist in der Schwebe. Die Künstlerin Brigitte Schwacke aus München hat dieses Kunstwerk extra für die Tagungsstätte Wildbad angefertigt, wo ihre Ausstellung „inderSchwebe“ noch bis Ende des Jahres zu sehen ist.
Neben den Skulpturen stellt Schwacke, die an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert hat, auch Zeichnungen und Fotografien aus. Dabei ist es stets ihr Anliegen, die Vergänglichkeit und deren Wirkung auf den Menschen darzustellen. Manche der Skulpturen aus legiertem Draht, eine davon ist per Hand gehäkelt, stellen Himmelskörper dar. Mit ihrer eigenständigen Leichtigkeit haben sie ein großes Volumen, aber keine Masse. Die einzelnen Arbeiten stammen aus unterschiedlichen Schaffensprozessen.
Der „Vorhang“ im Treppenaufgang ist das zentrale Element. Besonders interessant ist jener Blick von oben, denn das Band fußt in einem runden Spiegel und vermittelt so den Eindruck von Unendlichkeit.
Anschießend sind auf der oberen Etage mehrere Tuschezeichnungen mit einer Art Strichcode zu sehen. Jedes Blatt ist das Porträt eines Menschen, mit dem die Künstlerin in engem Kontakt steht. Sie hat die Informationen, die für sie diesen Menschen ausmachen, erst in einen Binärcode und dann mit Tusche in analoge Striche und Punkte übersetzt.
Bereits seit 30 Jahren arbeitet die Künstlerin mit diesen Materialien und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.