Engagement für Feldwege

1. Oktober 2022

Engagement für Feldwege

Der Wegeunterhaltungsverein von Oberrimbach und Lichtel

Wenn der Feldweg gut in Schuss ist, freut sich der Landwirt. Und wenn er selbst etwas dazu beigetragen hat, dann weiß er es noch mehr zu schätzen. Der Wegeunterhaltungsverein von Oberrimbach-Lichtel hat mit dieser Einstellung in den vergangenen zehn Jahren Großes geleistet.

Seit Juli 2012 gibt es den Verein. „Der Creglinger Bürgermeister Uwe Hehn wollte das Wegenetz auf Vordermann bringen“, erklärt Albert Kellermann, Ortsvorsteher von Oberrimbach-Lichtel. Seit der letzten Flurbereinigung im Jahr 1980 befand sich das Wegenetz im „Dornröschenschlaf“. Kellermann hat die Initiative ergriffen und in Markus Stein einen tatkräftigen Vereinsvorsitzenden gefunden. Stein ist zwar kein Landwirt, sondern Schreinermeister bei Winkler Design, aber engagiert sich mit Herzblut für das Ehrenamt.

Beratend zur Seite stehen

Der Verein hat aktuell 38 Mitglieder, alle Flächenbesitzer, und gilt als Vorreiter in Hinblick auf weitere Vereinsgründungen. Die Idee wurde z.B. in Waldmannshofen, Schmerbach oder Münster aufgegriffen und die Expertise von Kellermann und Stein war im Vorfeld gefragt.

„In den letzten zehn Jahren haben wir etwa 7 000 m Schotterwege in Eigenleistung erneuert“, so Markus Stein. Dazu kommen etwa 1 800 m bitumengebundene Splittwege und rund 1 000 m Asphaltwege, von denen 850 m aktuell angegriffen werden. Etwa 1 650 Tonnen Schotter und Splitt wurden seit Vereinsgründung verarbeitet. Zweimal im Jahr gibt es offizielle Vereinstreffen, bei denen besprochen wird, welche Wege saniert werden. Bei Wegbegehungen mit den Mitgliedern werden die Schäden festgestellt.

Im Herbst, nach der Erntezeit, greifen es die Vereinsmitglieder dann an. Etwa zehn Helfer im Alter von 15 bis 87 Jahren sind mitsamt ihrem privaten Gerät wie Traktor oder Anhänger im Einsatz. Die Schutzschicht wird mit dem Bagger abgezogen und entsorgt. Der vom Vorstand bestellte Mineralbeton wird aufgebracht. Die Helfer beseitigen mit dem Rechen die Unebenheiten. Dann wird noch abgewalzt.

„Alle sehen den Nutzen darin“, sagt Markus Stein. Und die gemeinsame Arbeit verbindet. Neben dem neuen Feldweg steht natürlich auch die Geselligkeit und der wachsende Zusammenhalt im Vordergrund. Insgesamt wurden seit Vereinsgründung rund 700 Stunden gemeinnützige Arbeit geleistet. Der Wegeunterhaltungsverein finanziert sich durch den Beitrag von 10 Euro/Hektar/Jahr der Grundstücksbesitzer. Alle vier Jahre gibt es einen Sonderzuschuss von 7 000 Euro. Der ehrenamtliche Einsatz der Vereinsmitglieder wird mit einer Aufwandsentschädigung gewürdigt. Außerdem beteiligt sich der Verein an den Gesamtkosten für die Wegeunterhaltung.

Die aktuell geplante Asphaltierung im Vollausbau von 850 m Wegstrecke schlägt mit rund 85 000 Euro zu Buche. „Der Verein gibt einen Zuschuss von etwa 20 Prozent“, so Albert Kellermann.

Für 2023 sind bereits weitere 1 200 m Wegsanierung geplant. „Wir sind stolz darauf, was wir hier geschaffen haben“, stellt Albert Kellermann fest. am

Albert Kellermann und Markus Stein zeigen einen der vom Verein sanierten Feldwege. Foto: am
Von links: Die Vereinsmitglieder Stefan Stier, Manfred Stein, Günter Nagel, Karl-Heinz Stein, Siegfried Bruder, Martin Ott, Erhard Wirsching und Leo Thomas (jüngster Helfer mit 16 Jahren) richten einen Schotterweg her. Foto: Pfeuffer

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