Ein runder Geburtstag: ROTOUR wird 20
10. März 2025
Ein runder Geburtstag: ROTOUR wird 20
Seit 7 300 Tagen machen wir ROTOUR – Zeit mal hinter die Kulissen zu blicken
Irgendwie hat immer alles geklappt. Sie halten gerade die 180. ROTOUR-Ausgabe in Ihren Händen und ehrlich gesagt, wir sind selber stolz darauf. Im März/April 2005 ist ROTOUR erstmals erschienen. Seitdem lag das Heft immer pünktlich an rund 550 Verteilstellen aus. Selbst zu Zeiten von Corona gab es ROTOUR neunmal im Jahr in unvermindertem Umfang. Das muss uns erst einmal jemand nachmachen.
Viele Menschen lesen gerne ROTOUR, aber mancher weiß vielleicht gar nicht, wer genau dahintersteckt. ROTOUR ist ein völlig autonomes Produkt des ROTABENE! Medienhauses (Schneider Druck) aus Rothenburg. Die Druckerei mit aktuell 70 Mitarbeitern hat eine mehr als 200-jährige Tradition.
Über 150 Jahre gehörte die Lokalzeitung „Fränkischer Anzeiger“ zum Portfolio des Hauses. Aus dieser Redaktion heraus fand von Verleger Wolfgang Schneider und Chefredakteur Dieter Balb die Initialzündung für ROTOUR statt. Eine strategische Entscheidung führte 2019 zur Trennung von der Tageszeitung. Seitdem gibt es keine redaktionelle Verbindung mehr zwischen ROTOUR und der lokalen Tageszeitung.
Die Erfolgsgeschichte von ROTOUR ruht auf vielen Schultern. Unser Dank gebührt erst einmal Ihnen, den Lesern. Indem Sie ROTOUR in ihr Wohnzimmer oder auf ihren Kaffeetisch holen, lassen Sie die schwarzen Buchstaben auf diesen Seiten lebendig werden. Wir bemühen uns, interessante Menschen zu entdecken und Geschichten auszugraben, die erzählt werden müssen. Aber erst durch Sie bekommt unser Wirken wirklich Sinn.
Und es gibt die Unternehmen, Firmen, Institutionen, Einzelkämpfer, Gastronomen und Einzelhändler, die längst bemerkt haben, dass neben den Texten auch ihre Werbeanzeigen gelesen und wahrgenommen werden. Ohne diese ginge es nicht, denn ein frei verfügbares Magazin muss schließlich auch finanziert werden. Im Folgenden erfahren Sie nun, wie das ROTOUR-Magazin entsteht.
Die Welt der Buchstaben
Jede Ausgabe beginnt – mit leeren Seiten. Das ist gleichwohl Freud und Leid von Journalisten: Einerseits bedeutet es die kreative Freiheit, neue Themen zu generieren. Andererseits heißt es aber auch: Auf all diesen Seiten muss in etwa drei Wochen Text stehen.
Pro Ausgabe müssen von den rund 100 Seiten des Magazins 70 bis 75 Seiten stets neu „beschrieben“ werden. Dafür zuständig ist ein dreiköpfiges Team: Andrea Müller und Ute Lang sind für die redaktionellen Texte, die zugehörigen Fotos und ebenso das Titelbild zuständig. Monika Götz ist verantwortlich für den Tageskalender. Weitere Unterstützung kommt von der Journalistin Sabine Franz, die als freie Mitarbeiterin seit Jahren zum Team gehört, und vom Lyriker Fritz Klinger, dem stets das letzte Wort gebührt.
In der ersten Redaktionskonferenz entsteht ein grobes Gerüst. Danach werden die Themen recherchiert, manchmal wieder verworfen und von Neuem geplant. Jede Ausgabe unterliegt einem gewissen Entwicklungsprozess – und dabei gibt es Momente, die uns nervös werden lassen. Wird ein Gesprächspartner kurz vor dem vereinbarten Termin krank, dann sind gute Ideen gefragt, denn die ROTOUR-Seiten müssen „bespielt“ werden und der Drucktermin ist fix. In 20 Jahren hat das aber immer geklappt.
Jede ROTOUR-Ausgabe enthält neben den Veranstaltungshinweisen rund 16 für das Magazin recherchierte Berichte. Das sind etwa 150 Themen aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und Sozialem, die wir Jahr für Jahr neu generieren. In jeder Ausgabe wird eine besondere Person vorgestellt und wir entwickeln regelmäßig neue Serien. Wichtig ist uns: Wir veröffentlichen keine Pressemeldungen oder fertige Unternehmensberichte. Ein unabhängiger journalistischer Anspruch ist unsere Basis.
Nachdem wir ein Thema geprüft und ausgewählt haben, besuchen wir die Menschen und Firmen vor Ort, führen interessante Gespräche, machen die zugehörigen Fotos. Die sorgfältig recherchierten Texte werden vor dem Druck mehrmals Korrektur gelesen. Schreibfehler, „Schusterjungen“ und „Hurenkinder“ möchten wir nämlich nicht im Heft haben – was uns leider nicht immer zu hundert Prozent gelingt.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Titelbild. Es soll den jeweiligen Monat und die saisonalen Gegebenheiten repräsentieren. Auch das geschieht aus der Redaktion heraus. Mit etwas Glück findet sich ein geeignetes Bild im eigenen Fotoarchiv. Meistens aber bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung und mehrmaliger Fotoaktivitäten, bis das neue „Gesicht“ von ROTOUR verabschiedet ist. Seniorchef Wolfgang Schneider, der vor 20 Jahren den unternehmerischen Grundstein für ROTOUR gelegt hat, unterstützt das Team nach wie vor mit seiner Expertise.
Sehen und gesehen werden
Nur Textseiten machen noch kein Magazin. ROTOUR soll schließlich auch gut aussehen. Und hier kommen die Mitarbeiterinnen der Druckvorstufe ins Spiel. In jeder Ausgabe gibt es rund 100 Fotos, die individuell bearbeitet werden. Logos für redaktionelle Serien werden entwickelt und die Anzeigen in ROTOUR gestaltet.
Bernd Killinger ist der Kontaktmann für die Anzeigenkunden und bestens vernetzt in der Region. Er weiß, wer zu ROTOUR passt und spricht Unternehmen, Einzelhändler, Gastronomen oder Institutionen gezielt an. „Es rufen mich aber auch neue Kunden auf Empfehlung an“, so seine Erfahrung. Etwa 120 Anzeigenkunden haben sich 2025 wieder für einen Jahresabschluss in ROTOUR entschieden. Rund zwei Drittel dieser Anzeigen werden in der Druckvorstufe selbst gestaltet – teilweise für jede Ausgabe mit neuen Ideen.
Die erfahrenen Mediengestalterinnen loten im Gespräch mit den Kunden aus, was an Wünschen vorhanden ist: Soll ein Event, ein Produkt oder eine Dienstleistung beworben werden? „Wir lassen uns auch die passenden Slogans einfallen“, erklärt Theresa Dietterle. Die Gestaltung wird an den schon bestehenden Unternehmensauftritt angepasst. „Alles soll aus einem Guss sein“, erklärt Pauline Pehl. Der Kunde erhält danach einen Entwurf der Anzeige und kann Anpassungen vornehmen. Sind alle Anzeigen gestaltet bzw. fristgerecht geliefert (was nicht immer perfekt klappt und mitunter zu einer heiße Phase in der Produktion führt), findet noch eine Endkontrolle auf Vollständigkeit und die richtige Platzierung statt, bevor die Daten zum Druck übermittelt werden.
Das Wissen der Druckvorstufe kommt natürlich auch den anderen Kunden des ROTABENE! Medienhauses zugute. Hier werden Drucksachen für Unternehmen gestaltet, Logos entwickelt, Buchprojekte realisiert und andere Magazine in Form gebracht. Auch Roll-Ups, Banner oder Schilder für den Großformatdruck bekommen hier ihre kreative Optik.Und dann ist da ja noch die digitale Welt, die ebenfalls gut aussehen will: Die Webseite von ROTOUR (www.rotour.de) sowie der Instagram- (@rotourmagazin) und Facebook-Auftritt (ROTOUR) werden in der Druckvorstufe gepflegt und stets aktualisiert.
Jetzt kommt Farbe ins Spiel
ROTOUR wird seit Beginn im Rotabene! Medienhaus gedruckt. Das Magazin erscheint neun Mal im Jahr in einer Auflage von je 15 000 Exemplaren. Jeweils 24 ROTOUR-Seiten werden auf einem Papierbogen beidseitig gedruckt. Der gesamte Druckprozess dauert 14 Stunden. Bei einem Umfang von rund 100 Seiten werden für eine ROTOUR-Ausgabe vier Tonnen Papier und 100 Kilogramm Farbe benötigt. Während des Druckvorgangs entnimmt der Drucker einzelne Bögen und prüft die Qualität.
Die Firma Schneider Druck, die Teil des Rotabene! Medienhauses ist, beschäftigt sechs Drucker (Medientechnologen Druck), die in Schichten an den zwei Druckmaschinen arbeiten. „Wir sind eine der letzten mittelständischen, familiengeführten Druckereien im Umkreis von 100 Kilometern“, sagt Achim Schneider, seit 2014 der Geschäftsführer. Aufgrund der langjährigen Tradition des Unternehmens hat sich eine Besonderheit erhalten: der vollstufige Betrieb. Das bedeutet, dass es neben der ROTOUR-Redaktion auch die Abteilungen Druckvorstufe, Druckerei, Weiterverarbeitung sowie Verteilung/Versand unter einem Dach gibt.
Die Möglichkeit, alle Arbeitsschritte aus einer Hand zu bieten, ist auch für andere Kunden interessant. „Unser Schwerpunkt liegt auf Drucksachen aus dem Bereich Marketing für Firmen und Kommunen. Auf Wunsch übernehmen wir auch den Versand an die Endkunden“, erklärt Achim Schneider. Im Rotabene! Medienhaus werden unter anderem Kataloge für die Firma Schüller (Küchen), für Knauf Gips mit Hauptsitz in Iphofen, den Schreibgerätehersteller Stabilo oder auch das Nürnberger Unternehmen Lebkuchen Schmidt gedruckt. Dabei wird großer Wert auf Qualität gelegt und für Kunden ist es möglich, beim Abstimmungsprozess an der Druckmaschine dabei zu sein.
Neben großen Aufträgen realisiert die Druckerei auch kleinere Aufträge wie Visitenkarten, Flyer, Familiendrucksachen und positioniert sich im Großformatdruck mit witterungsbeständigen Werbebannern, Autobeklebungen oder Etiketten in allen Größen. Auch die Magazine „Inspiration“ (Bad Windsheim) und „Hier“ (Veitsbronn), zwei Lokalanzeiger (Zirndorf und Cadolzhofen), das Evangelische Sonntagsblatt und weitere Mitteilungsblätter werden im Rotabene! Medienhaus gedruckt.
Alles fügt sich zusammen
Die Paletten mit den fertig bedruckten Papierbögen voller ROTOUR-Seiten müssen nun in weiteren Arbeitsschritten zu einem Heft zusammengefügt werden.
Zuerst werden die einzelnen Druckbögen gefalzt. Vor dem Druck werden die Textseiten von der Druckvorstufe so auf der Druckplatte positioniert (das nennt man im Fachjargon „verarbeitungsgerecht ausgeschossen“), dass sie nach dem Falzen wieder in der passenden Reihenfolge stehen. Dieser maschinelle Falzprozess dauert etwa elf Stunden.
Danach werden die gefalzten Bögen im Sammelhefter zusammengetragen, geklammert und beschnitten. Das dauert rund sechs Stunden. Im Kreuzleger werden die ROTOUR-Hefte in 5er-Stücken über Kreuz gestapelt und zum Abschluss in einzelnen Päckchen eingeschweißt. Für den gesamten Fertigungsprozess von der Belichtung der Druckplatten über den Druck bis hin zum Verpacken der ROTOUR-Magazine sind nicht nur sieben verschiedene Maschinen nötig, sondern auch viele engagierte Mitarbeiter, die Hand anlegen und die Maschinen bedienen.
Auf dem Weg zu den Lesern
Für alle Entstehungsschritte, von der ersten Idee für ein neues ROTOUR-Heft bis hin zu genau diesem Moment, wo Sie ROTOUR in Händen halten, ist das Rotabene! Medienhaus verantwortlich. Dazu gehört dann auch, die 15 000 Exemplare zu den Lesern zu bringen. Zwei Fahrer, Robin Frey und Hans Ruhl, liefern die Exemplare über vier Arbeitstage hinweg aus. An rund 550 Verteilstellen ist ROTOUR dann kostenlos erhältlich.
Bei der Stadttour, die zwei Arbeitstage in Anspruch nimmt, werden etwa 8 500 Exemplare in der Altstadt von Rothenburg und dem angrenzenden Stadtgebiet ausgeliefert. An 275 Auslegestellen liefert der Fahrer mal mehrere hundert ROTOUR-Ausgaben (beispielsweise beim RTS am Marktplatz) oder auch nur ein 5er-Päckchen ab (zum Beispiel bei Arztpraxen).
Der Großteil der verbleibenden Exemplare wird in zwei weiteren Touren ausgeliefert. Gebsattel, Insingen, Wettringen, Wörnitz, Schillingsfürst, Geslau, Windelsbach, Burgbernheim, Uffenheim, Reichelshofen, Schweinsdorf sowie Neusitz und einige andere Orte gehören zur „Außerhalb von Rothenburg-Tour“. Diese Auslieferung dauert knapp einen Arbeitstag.
Die zweite Tour heißt „Schwabentour“ und führt ins Taubertal und nach Hohenlohe. Die Auslegestellen in Creglingen, Tauberzell, Niederstetten, Schrozberg, Blaufelden, Rot am See oder Brettheim werden vom Fahrer an einem Arbeitstag angefahren.
Und dann wird ein Teil von ROTOUR auch noch versendet. In einem Umkreis von etwa 30 Kilometern ist das Magazin erhältlich. Die Auslegestellen in Feuchtwangen, Dinkelsbühl, Ansbach, Schwäbisch Hall, Bad Mergentheim, Röttingen oder Langenburg erhalten ihre ROTOUR-Päckchen mit der Post. Eine Übersicht über die Verteilstellen von ROTOUR gibt es auf der Webseite www.rotour.de. Und wer es ganz bequem haben möchte, kann sich für 19 Euro im Jahr (Pauschale für Versandkosten) das Magazin auch direkt in den eigenen Briefkasten liefern lassen. Aktuell nehmen 106 Leser die Möglichkeit eines Abos wahr.