Die blaue Truppe

1. Mai 2023

Die blaue Truppe

Das Technische Hilfswerk: Vielfältige Entfaltungsmöglichkeiten

Den einen Einsatz gibt es nicht. Die Ortsgruppe Rothenburg des Technischen Hilfswerks (THW) ist breit aufgestellt. Das macht für den kommissarischen Ortsbeauftragten Holger Krauß, den zweiten stellvertretenden Ortsbeauftragten Hendrik Hiller und für Felicia Koch, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, den besonderen Reiz eines Engagements beim THW aus. Hier kann jeder – je nach Neigung und Interesse – seine persönlichen Fertigkeiten einbringen und weiter entwickeln.

Aktuell hat die Ortsgruppe Rothenburg etwa 60 ehrenamtliche Mitstreiter, allerdings ist nur ein Teil davon aktiv im Einsatz. „Wir suchen dringend Unterstützung“, sagt Holger Krauß. Das THW gibt es seit 70 Jahren und seine Organisationsstruktur ist etwas besonders: Das Technische Hilfswerk gehört als Bundesanstalt in den Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat. Das THW ist somit sowohl eine Bundesbehörde als auch eine ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation. Einsätze können daher bundesweit und sogar weltweit angefordert werden. Jeder Ortsverband hat dabei seine eigene Stärke und verfügt über besondere Fachgruppen. In Rothenburg gibt es neben der Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung) die Fachgruppe B (Bergung), den Zugtrupp (eine organisatorische Einheit, die Einsätze plant und Untereinheiten führt), und die Fachgruppe E (Elektroversorgung). Die Fachgruppe Elektroversorgung stellt die Stromversorgung an großen Einsatzstellen sicher. „Wir verfügen daher über große Notstromaggregate“, erklärt Krauß.

Mit Spezialwissen

Das THW wird zum Beispiel zu Einsätzen im Bereich Hochwasser gerufen. Auch bei den Bombenfunden in Ansbach war die Rothenburger Ortsgruppe im Einsatz. Beim G7-Gipfel hat das bundesweite THW die Beleuchtung gestellt und sowohl der Rothenburger Zugtrupp als auch die Fachgruppe E waren im Einsatz. Die Einsätze des THW sind meist länger geplant. Bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften ist sowohl ein breit gefächertes Wissen als auch in den Fachgruppen ein Spezialwissen gefragt. Die Ausbildung ist daher fundiert. „Am Anfang steht die Grundausbildung“, so Hendrik Hiller. Einmal in Monat (samstags) lernen die Anwärter sowohl allgemeine Grundlagen zur Bergung wie auch den Umgang mit Scherenspreizer, Hebekissen oder Wasserpumpe. Nach einer theoretischen und praktischen Abschlussprüfung ist man einsatzbefähigt (ab 18 Jahre). Danach geht es in die Fachausbildung, die sowohl vor Ort als auch überregional in Bundesschulen stattfindet.

Passend zu den Fachgruppen gibt es viele Möglichkeiten der Weiterbildung, die auch außerhalb des ehrenamtlichen Engagements von Nutzen sein können. „Wir bieten für unsere Kraftfahrer die Möglichkeit an, den LKW-Führerschein zu machen“, erklärt Holger Krauß. Ebenso können Interessierte im Rahmen ihres Engagements beim THW Lehrgänge zum Bootsführer, zum Motorsägenführer, den Stapler- oder Anhängerschein oder auch einen Schweißerlehrgang machen. Die technischen Anforderungen sollen aber niemanden abschrecken. Es gibt auch viele Einsatzmöglichkeiten in der Verwaltung und der Organisation. „Bei uns wird jeder angelernt“, erklärt Felicia Koch, eine von fünf Frauen, die in der Rothenburger Ortsgruppe aktiv sind. Die Frauenquote im THW, aktuell liegt sie bundesweit bei 16,8 Prozent, hat sich in den letzten 13 Jahren verdoppelt.

Natürlich gibt es auch eine Jugendgruppe (ab 10 Jahre). „Die besten Führungskräfte sind die, die aus der Jugend kommen“, stellt Holger Krauß fest. Die Kontaktaufnahme ist ganz unkompliziert über die Webseite der Ortsgruppe Rothenburg www.ov-rothenburg.thw.de sowie über Instagram oder Facebook möglich. Interessierte können auch einige „Schnuppertermine“ wahrnehmen. am

Felicia Koch, Holger Krauß und Hendrik Hiller sind begeistert von ihrem Engagement beim Technischen Hilfswerk. Foto: am
Vor dem Einsatz steht die Übung: Die Ausbildung der ehrenamtlichen Helfer ist qualifiziert und vielfältig angelegt. Foto: Privat

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