Aus Liebe zur Heimat
1. Juni 2024
Aus Liebe zur Heimat
Engagierte Wanderwarte
Wer gerne in der Natur unterwegs ist, der weiß gut ausgeschilderte Wanderwege zu schätzen. Die Wegweiser an der richtigen Stelle, nicht verdeckt von üppigen Büschen, sind irgendwie selbstverständlich. Ihre Pflege und Anbringung erfordert aber einen großen Einsatz.
Im Naturpark Frankenhöhe gibt es daher rund 60 ehrenamtliche Wanderwarte. Der Naturpark umfasst ein Gebiet von etwa 1 100 km² und hat ein Wanderwegenetz mit einer Länge von gut 1 000 km. Und alle diese Wege müssen gepflegt werden.
„Ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen könnten wir das nicht leisten“, erklärt Benjamin Krauthahn, stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks und einer von vier Rangern.
Schon seit langem gibt es in der Region Wanderwarte. Jede Gemeinde war diesbezüglich selbst organisiert. Der Naturpark Frankenhöhe, der 42 Mitgliedsgemeinden hat, übernimmt seit vielen Jahren die Betreuung der ehrenamtlichen Wanderwarte. „Jede Gemeinde ist einem Ranger zugeteilt“, so Krauthahn.
Wilhelm Zink und Manfred Schinnerer sind zwei dieser langjährigen Wanderwarte und kümmern sich aktuell um die Neubeschilderung des 1996 gegründeten Glaubenswegs, der als Rundwanderweg durch sieben Gemeinden führt. Im Kofferraum ihres Autos haben sie die neuen gelben Schilder, mitunter schon auf Holzpfosten montiert. Sie wissen genau, wo der beste Ort zur Beschilderung ist, wo das Schild höher oder tiefer hängen muss. Wo es die Bauern bei der Arbeit stört und wo es unbeschädigt bleibt.
Auf die Frage, warum sie sich engagieren, sind sich Zink und Schinnerer sofort einig: aus der Liebe zur Heimat, zum Dorf und zur Natur. Mitunter setzen sie sich abends auf das Fahrrad und fahren die Wege ab. Ein Taschenmesser oder eine Baumschere darf dann im Gepäck nicht fehlen. Oder sie laufen die Wege zu Fuß ab und haben im Rucksack einige Schilder dabei.
„Das läuft alles selbstständig und nach freier Zeiteinteilung“, weiß Benjamin Krauthahn. Die Ortskenntnis der Ehrenamtlichen und ihre Vernetzung untereinander kommen den Wanderern zugute. „Wir könnten Vergleichbares gar nicht leisten“, so der Ranger.
Alle helfen mit
Manfred Schinnerer und Wilhelm Zink wollen ihre Wege aber nicht nur gut ausschildern, sie wollen sie sogar besonders schön zeigen. Daher stieß im Rahmen der Neubeschilderung des Glaubenswegs auch Willi Horn dazu. Er ist ein begeisterter Tüftler und stellt neue Holzschilder her, die als Ortshinweise die gelben Schilder des Naturparks Frankenhöhe ergänzen.
„Wir brauchen immer neue Wanderwarte“, sagt Benjamin Krauthahn. Der Naturpark Frankenhöhe entlastet das Ehrenamt, indem hier alle bürokratischen Arbeiten wie Absprachen mit Besitzern und Behörden oder Beantragung von Fördermitteln für die Überarbeitung von Wanderwegen erledigt werden.
Als Wanderwartin oder Wanderwart kann man sich die Zeit frei einteilen. Die Freude an der Natur und ein bisschen handwerkliches Geschick sollten die Interessenten mitbringen. „Wenn Werkzeug benötigt wird, dann stellen wir das zur Verfügung“, so Krauthahn.
Wer an einem Ehrenamt als Wanderwart interessiert ist, findet die nötigen Informationen und Ansprechpartner auf der Webseite des Naturparks Frankenhöhe: www.naturpark-frankenhoehe.de. am